Flandern - Antwerpen

Dienstag, 7. Januar 2014


Antwerpen ist jene Stadt, die mich durch ein Bild des Grote Markts auf Flandern aufmerksam gemacht und nicht mehr losgelassen hat. 


Anreise:
Wer die Möglichkeit besitzt, sollte mit dem Zug nach Antwerpen reisen, da der Bahnhof an sich schon eine Sehenswürdigkeit ist. Die beeindruckende Architektur lässt eher auf ein glanzvolles Schloss als auf einen Bahnhof schließen.




Einen weiteren Vorteil hat die zentrale Lage, denn der Bahnhof befindet sich unmittelbar am Anfang einer der beliebtesten Einkaufsstraßen Antwerpens mit    zahlreichen imposanten Prachtbauten.




Sehenswürdigkeiten:

Auf dieser besagten Einkaufsstraße, der Keyserlei, ist Dominique Persoone - besser bekannt unter: SHOCK-o-latier - mit seiner Chocolaterie "the chocolate line" königlich im Paleis op de Meir untergebracht. Dieser Meister der Schokolade ist überdies Erfinder eines Chocolate Shooters, mit dem man sich, wie der Name schon sagt, Schokoladenpulver in die Nase schießen kann (soviel zur Schokoladenabhängigkeit).



Obwohl mir schon bei der Anfrage nach veganer Schokolade eher wenig versprochen wurde, musste ich trotzdem einen Blick hineinwerfen. Das Interieur der Chocolaterie ist dermaßen prunkvoll, dass die Aufmerksamkeit vorerst vor allem dem aufwendigen Verkaufsraum selbst galt und nicht den süßen Kunstwerken.




Das Präsentationspult ist einer großen Tafel Schokolade nachempfunden und fügt sich durch die dunkle Farbe trotz der modernen Erscheinung perfekt in die historischen Räumlichkeiten ein.




In den hinteren Räumlichkeiten befindet sich die Küche, in der sich noch original Fliesen aus der Zeit Napoleons befinden.



Obwohl ich mir selbst keine Schokolade gekauft habe (nach dem 3. Tag Belgien war auch meine Schokoladenschmerzgrenze erreicht), gibt es genug dunkle ausgefallene Varianten, die ohne tierische Inhaltsstoffe hergestellt werden – und ALLE tragen sie in der Weihnachtszeit meinen Namen: Kerstmann, Kerstball,...



Was man sich in Antwerpen nicht entgehen lassen sollte:
- einen Spaziergang an der Schelde, vorbei an den alten Markthallen bis hin ins Zentrum.





- den Grote Markt: In der Vorweihnachtszeit erstrahlt das Stadhuis neben der wunderschönen Fassadenzeile, die mich nach Flandern gelockt hat.




- In unmittelbarer Nähe des Grote Markts zeigt sich die Cathedral of Our Lady Antwerp.


Mehr Sightseeing war an nur einem Tag Antwerpen leider nicht machbar.

Shopping:
Nach einigen Recherchen über Antwerpen musste ich feststellen, dass ich vor allem an einem Ziel Interesse hatte: Espoo! Espoo vereinigt in mittlerweile 2 Shops in Antwerpen einen Großteil meiner Lieblingsdesigner, was Interieur betrifft. Diesem Shop habe ich es auch zu verdanken, dass der Rest Antwerpens eher im Schnelldurchlauf besichtigt wurde. Leider nicht, weil ich Stunden lang damit verbracht hätte, mir den Shop anzusehen, sondern weil ich durch die ganze Stadt gelaufen bin, um ihn zu finden. Irgendwo hat sich ein Fehler in meiner Reiseplanung eingeschlichen.

Auch wenn der Espoo-Shop recht abgelegen liegt, was die anderen Sehenswürdigkeiten betrifft, ist ein Besuch, für alle die dänisches Design lieben, trotzdem ein Muss. 
Die zwei Shops sind nur wenige Häuser voneinander entfernt. Unbedingt beide besuchen, da es bei jedem unterschiedliche Dinge zu finden gibt.




Für meine Schwester konnte ich dann die hübschen Muuto Dots mitnehmen, ungeahnt, wie schwer sich die hölzernen Kleiderhaken bei einem Städtetrip machen können. 
In der Nähe von Espoo liegt auch eine nette Bar/Waschsaloon, welche ich kürzlich bei einer Arbeitsrecherche für ein Waschsaloon-Projekt entdeckt habe. Leider war die Wasbar für Gäste an diesem Tag aufgrund von Dreharbeiten geschlossen.
Auf dem Weg ins Zentrum liegt ebenfalls einer meiner Lieblingsdesingner: HAY bzw. unweit hiervon der finnische Glasdesigner littala.



Am Rückweg zum Bahnhof haben wir nochmal einen Blick in the chocolate line geworfen und gleich dahinter findet man noch den Shop Flamant, für all jene die es ein bisschen pompöser lieben.


Leider war keine Zeit mehr für die Kloosterstraat mit ihren vielen Antiquitätenläden. 

Verpflegung:
Antwerpen bietet genügend Einkehrmöglichkeiten für Veganer. 
Bei Le Pain Quotidien sind vegane Speisen mit Karotten markiert. Hier findet man neben einigen veganen Hauptspeisen auch vegane Muffins. Das Angebot war nur leider schon recht rar und ich habe zum Glück gerade noch den LETZTEN Muffin ergattert – Geschmackstest bestanden!


Zum Mittagessen haben wir uns ins Lombardia gewagt. Gewagt deshalb, weil das Lombardia eines dieser Veggie-Restaurants ist, welches die Voruteile gegen Veganer anheizt. Wilde kunterbunte Hippie-Deko (das Innenarchitektur-Herz schmerzt) mit dem dazu passenden Personal. Ich hatte mich leider vorab nicht ausreichend über das Lombardia erkundigt, jedenfalls war mir zwar bewusst, dass es sich um ein vegetarisches Restaurant mit veganen Optionen handelt, jedoch nicht, dass es hier auch super gesund zugeht. Die Menükarte ist chaotisch, passend zum Interieur, weshalb wir kurzerhand einfach fragten, ob es zum Burger denn auch Pommes gäbe (Pommes – Belgien – geht doch?!). Die Antwort passte jedoch zum Vegan-Klischee wie die Faust aufs Auge: „fries? – but darling, fries are not healthy, there is salad in the middle of the burger...!“ Leicht beschämt nahmen wir dann einfach zwei Burger, die optisch zu meiner Überraschung jedoch Guster machten! Fazit: Wer Lust auf einen guten Burger hat, kann hier sicherlich gut essen. Mich haben allerdings die Inneneinrichtung mit all den kitschigen Accessoires und die Enge des Raumes eher nervös gemacht, weshalb wir auch schnell wieder weg waren. Leider sind auch die Preise unverschämt hoch.


Das Quetzal ist eine Schokoladenbar, die es auch noch in einigen anderen Städten Belgiens gibt. Es gibt drei Arten von Schokolade, zwischen denen man wählen kann. Die dunkelste ist vegan, wobei man die heiße Schokolade standardmäßig mit Sojamilch ordern kann. Ich hatte aber Interesse an einem Shake, der so üblicherweise nicht auf der Karte steht: einem Schokobananensojamilchshake. Das Personal hatte zwar anfänglich ein wenig Angst, dass diese Art von Milchshake auf Grund des fehlenden Vanilleeis nicht cremig genug werden würde, aber nach ein bisschen Überzeugungskraft, dass die Banane das sicherlich hinbekommt, wurde mir meine Eigencreation serviert. JIPPY!


Zusätzlich gab es noch ein köstliches Schokofondue. Zum Eintunken in die heiße Schokolade werden hier neben Obst auch Marshmallows und Kekse serviert. Als Veganer wird eine reine Obstvariante sicherlich machbar sein - Leider wusste ich das bei der Bestellung noch nicht.



Und hier die Übersichtskarte.

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