Flandern - Brügge

Samstag, 28. Dezember 2013

Brügge ist ein wahres Schmuckstück unter den belgischen Städten, weshalb der Kern im Jahr 2000 auch zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde. Obwohl der Stadtkern recht klein ist, war es für mich die schönste aller vier Städte, die bei der kleinen Flandernrundreise erkundet wurde. Brügge ist eine Kleinstadt, die alles verbindet, was ich an Städtereisen so liebe - tolle Architektur, schöne Grünräume, leckeres Essen und alles spielend leicht zu Fuß zu erreichen. Das mittelalterliche Brügge ist außerdem die Welthauptstadt der Schokolade.

Auf meiner gepinnten Brügge Karte sind alle Hauptsehenswürdigkeiten, Einkehrmöglickeiten für Veganer, Chocolatiers und auch nette Shops (zum Shoppen hatte ich leider zu wenig Zeit) mit Infos vermerkt. 





Unterkunft:
Als ich die Reise nach Flandern geplant habe, stellte sich auch die Frage, wo wir die Tage über nächtigen werden. Ich wollte ursprünglich eigentlich die zentralste der 4 besuchten Städte wählen, von der wir dann leicht in die anderen pendeln könnten. Somit wäre Gent eigentlich die richtige Wahl gewesen. Jedoch hat mir eine liebe Freundin, die selbst schon zwei Mal in Brügge war, das mittelalterliche Brügge ans Herz gelegt. Über diese Wahl bin ich wirklich froh. Ich habe schon oft von dem Film „Brügge: sehen und sterben“ gehört. Für mich gilt aber „Brügge, sehen und unsterblich lieben...“. 

Ich suche meine Unterkünfte eigentlich immer bei booking.com. Es ist nicht immer die billigste Option, aber meistens. Vor allem ist es unheimlich einfach hier zu buchen, zu stornieren und Extras bekannt zu geben.
(Das Stornieren ist uns vor allem in Neuseeland zu Gute gekommen, da ein Unwetter eine wichtige Straße weggespült hat, die die einzige Verbindung für unsere folgenden Reiseziele war. Somit hat sich alles um einen Tag verschoben, was Dank der Stornierungsoption keine weiteren Kosten verursacht hat.)
Ich habe mich dieses Mal bewusst für ein Guesthouse entschieden, da ich die kleinen süßen Brügger Häuschen einfach toll finde. Das Guesthouse Abiente liegt wirklich ideal. Der Bahnhof ist auch zu Fuß in ca. 15 Minuten zu erreichen und der Weg führt an bezaubernden Plätzen und Gässchen vorbei. Es liegt direkt im Zentrum und die beiden Gastgeber sind extrem aufmerksam und flexibel. Ich habe schon von zu Hause aus um das grüne Zimmer gebeten, da dieses in den Innenhof ausgerichtet und somit sehr ruhig ist. Unser Zimmer war wirklich hübsch, extrem sauber und gemütlich. 


Auf die Anfrage ob eine vegane Frühstücksoption möglich wäre, wurde sofort zugesagt. Und ich muss sagen, uns fehlte es an nichts: Hafermilch, Sojamilch, Reismilch, verschiedene Marmeladen, Erdnussbutter, Brötchen, Cerialien, frischer Obstsalat, Sojapudding, Orangensaft... alles, was ein tierliebes Schlemmerherz zum Frühstück begehrt. Einzig bei der Magarine ist ein Fehler passiert, aber  darauf wurde ich sofort hingewiesen.

Wenn man nach 19:00 einchecken will, sollte man das ebenfalls vorher bekannt geben, was ich leider versäumt habe. Aber auch das war kein Problem, da Willem der Gastgeber sich telefonisch gemeldet hat, um uns zu erklären, wie wir uns Zutritt zur Unterkunft verschaffen.

Verpflegung:
Auf der Brügge-Karte sind die Einkehrmöglichkeiten gekennzeichnet. Das De Bron wurde uns vom Guesthouse Abiente empfohlen. Zuvor hatte ich es nicht auf meiner Karte. Eigentlich hätten wir gerne indisch gegessen, jedoch hat uns der Preis abgeschreckt.
Beim De Bron gibt es nur eine Hauptspeise, die in verschiedenen Größen gewählt werden kann. Man muss aber vorab sagen, dass es die vegane Platte sein soll.


Die Wartezeit ist im De Bron trotz der begrenzten Menüauswahl seltsamerweise recht lange, aber geschmacklich gibt es nichts zu meckern – und sehr gesund auf alle Fälle. Ich freue mich außerdem als Innenarchitektin immer total, wenn ein veganes Restaurant noch dazu (designtechnisch) etwas Geschmack beweist. 


Wenn man in Belgien i(s)st, muss man natürlich auch deren Nationalspeise probieren. Im vorhinein habe ich leider nur eine Frittenbude ausfindig machen können, die mit pflanzlichem Öl arbeitet – und die liegt ziemlich außerhalb. Doch zum Glück haben wir nach 3 missglückten Nachfragen einen Ort gefunden, der Pflanzenöl benutzt und noch dazu gleich in der Nähe unserer Unterkunft zu finden war. Direkt gegenüber des Rozenhoedkaais. Der Preis ist okay, die Portion ausreichend und alles war schön knusprig und nicht „lätschat“ (weinviertler dolmetsch: das Gegenteil von knusprig: weich).


Nun zur Schokolade. In meinem Plan findet man ebenfalls eine Liste mit braun makierten Pins einiger Chocolatiers. Ich habe bei den meisten angefragt, um vorab herauszufinden, was im Sortiment vegan ist. Fazit: Einige antworteten gar nicht und einige meinten, dass nichts vegan sei. Es gibt jedoch auch viele, die eine Liste der veganen Möglichkeiten mitgeschickt haben. Nachdem zur Herstellung der wirklich guten Schokolade nur Kakaobutter verwendet wird, darf man aber vor allem bei dunkler Schokolade die Augen aufhalten.

In Brügge gibt es außer Schokolade auch noch andere Möglichkeiten, den Zuckerspiegel im Körper hoch zu halten. Im Zucchero kann man von Mittwoch bis Sonntag jeden Nachmittag beim Candy-Ziehen zusehen. 


Sehenswürdigkeiten:
Ich bin kein großer Liebhaber von Museen, wovon es in Brügge genügend gäbe - mich hat die Stadt als Ganzes fasziniert.
Meine Hightlights waren:

- Beguinenhof:  Das Spiel von Licht und Schatten der Bäume ist fabelhaft


- Der Turm der Liebfrauenkirche: eine einzigartig imposante Erscheinung


- Blick vom Rozenhoedkaai am Abend: unter der Woche ein ruhiger Ort, Samstag und Sonntag aber leider total überrannt


- Das snow and ice sculpture festival: das heurige Thema passend zu Disneys neustem Film "frozen" war winterlich magisch. 




Die Abreise von Brügge Richtung Brüssel war an einem Samstag - ein chaotischer Tag in Brügge, da das Zentrum unter einer Flut von Menschen unterging. Wir haben das ganze Spektakel zum Glück nur kurz erlebt, da wir einen Spaziergang zu den Mühlen am Zentrumsrand gemacht haben. Hier war man beinahe alleine unterwegs. 




Auch der Weg von den Mühlen zurück ins Zentrum bietet Interessantes, dass ganz ohne Touristenmassen besichtigt werden kann.




Natürlich haben wir auch dem Weihnachtsmarkt einen Besuch abgestattet. Als Österreicher ist man von den Wiener Christkindlmärkten einfach verwöhnt, denn die Weihnachtsmärkte in Belgien sind für mein Empfinden zu schrill. Der Eislaufplatz mit dem beleuchteten Rathaus ergibt aber immerhin ein schönes Fotomotiv.


Hier nochmals die Karte.

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